Malteserruf jetzt auch im Burgenlandkreis

Menschen hören bei der Info-Veranstaltung zum Malteserruf im Burgenlandkreis zu.

„Das Tolle am Malteserruf ist, sie müssen nicht aufräumen, und sie können, wenn sie wollen, in Jogging-Hosen telefonieren.“ Mit diesen Worten hat Thomas Sieler, ehrenamtlicher Leiter des Malteserrufs im Burgenlandkreis, im Rahmen eines Informationsabends Menschen aus der Region eingeladen, sich am telefonischen Besuchsdienst zu beteiligen. Das gelte für Menschen, die sich einsam fühlen und sich Gesprächspartner wünschen, als auch Menschen, die sich sozial engagieren möchten.

„Die Kommunikation hat sich stark verändert“, betonte Uta Hofmann vom Malteser-Projekt „Miteinander – Füreinander“, zu dem auch der Malteserruf gehört. „Früher hat der Einkauf auch mal länger gedauert, weil man jemanden getroffen hat und ins Gespräch kam. Heute kennen die Menschen oft nicht einmal ihre Nachbarn oder grüßen einander.“ Tatsächlich zeigten Statistiken, dass rund 17 Prozent der Deutschen angeben, sich stark einsam zu fühlen, mehr als 30 Prozent wären dies mindestens gelegentlich. „Vor allem ältere Menschen sind davon betroffen. Das erlebe ich in meinem Beruf immer wieder“, bestätigt Sieler, der im Krankentransport arbeitet.

Darüber hinaus könne ein dauerhaftes Gefühl von Einsamkeit gesundheitliche Auswirkungen haben. Vor allem Demenz, Depressionen und Schlafstörungen können durch Einsamkeit forciert werden. „Mit dem Malteserruf wollen wir den sozialen Zusammenhalt stärken und Menschen in Kontakt bringen, die wenig oder gar keine Kontakte haben“, sagt Thomas Sieler im Rahmen des Informationsabends in Weißenfels. „Einmal in der Woche miteinander für eine halbe Stunde oder eine Stunde zu telefonieren, kann ein Anfang sein.“ Dabei gehe es nicht um Telefonseelsorge, sondern um Alltagsthemen: „Darüber zu sprechen, wen man in der vergangenen Woche getroffen hat, Wissen auszutauschen – und wenn es nur Kochrezepte oder Gartenpflege sind -, kann gegen Einsamkeit helfen und Generationen zusammenbringen. Wir suchen Menschen, die diese Aufgabe mit uns gemeinsam tragen wollen“, betonte Thomas Sieler.

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