Welthospiztag: Leben! Bis zum Schluss.

Mit der Beratung zu schmerzlindernden Maßnahmen und persönlicher Zuwendung greifen Hospizbegleiterinnen und -begleiter Leid, Ängste und Sorgen der kranken Menschen auf. „Mit unseren geschulten, ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie den in Palliativ Care qualifizierten Koordinator:innen kann jede und jeder über Sorgen und auch Sterbewünsche sprechen“, sagt Antje Schmidt, leitende Koordinatorin des Ambulanten Hospizund Palliativberatungszentrums der Malteser in Magdeburg. Die Hospizbegleiterinnen und -begleiter widmen den kranken Menschen viel Zeit und hören zu. Taucht ein Wunsch zu sterben auf, fragen die Mitarbeitenden nach den (Hinter-) Gründen des Sterbewunsches und können oft dazu beitragen, dass körperliche und soziale Ursachen gelindert werden. Neu gewonnene Lebensqualität und erlebte Beziehungen lassen Sterbewünsche in den Hintergrund treten. „Hospizarbeit ist Suizidprävention“, sagt Anke Brumm, Diözesanreferentin Hospiz und stellvertretende Diözesangeschäftsführerin „Die Malteser helfen mit ihren hospizlichen Angeboten einem – auch assistierten - Suizid entgegen zu wirken. Assistierter Suizid wird von uns weder unterstützt noch geduldet.“

„Umso mehr schmerzt es uns, dass wir durch die Corona-Pandemie nicht so viele Menschen begleiten konnten, wie in den Vorjahren“, bedauert Antje Schmidt. Insbesondere in der ambulanten Hospizarbeit, in der die kranken Menschen in der eigenen Wohnung daheim oder in einer Altenhilfe-Einrichtung besucht werden, gab es Einschränkungen des persönlichen Kontakts. Vielfach waren die direkten Zugänge verwehrt. Auch wenn regelmäßige Telefongespräche, Internet-Chats oder Besuche vor dem Wohnungsfenster den Gesprächsfaden aufrecht erhielten, sank die Zahl der Begleitungen im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um ca.40%. Ähnlich verhielt es sich auch in dem von Lockdown und Ängsten geprägten ersten halben Jahr 2021. In den ersten Monaten 2021 gab es so gut wie keine Anfragen, weder zur Beratung noch zur Begleitung.

„Leben! Bis zum Schluss.“

„Wir möchten kranke Menschen und ihre Zugehörigen am Welt-Hospiztag dazu aufrufen, sich durch echte menschliche Zuwendung helfen zu lassen – gerade in den besonders krisenhaften Phasen zum Ende eines Lebens“, sagt Gundula Heyn, Koordinatorin des Dienstes in Zerbst. Das Motto des Welthospiztages am 9. Oktober lautet „Leben! Bis zum Schluss.“ Genügend geschulte Begleiterinnen und Begleiter stehen bei den Maltesern in Magdeburg, Zerbst und Haldensleben zur Verfügung. „Die Zahl der Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit hat sich in den vergangenen zwei Jahren trotz Corona nicht verringert. Durch Corona waren zwar zahlreiche, vor allem über 60-jährige Begleiterinnen und Begleiter als Risikogruppe in ihren Kontakten eingeschränkt, aber jetzt sind fast alle wieder aktiv. Es sind sogar neue hinzugekommen“, berichten die beiden Koordinatorinnen. Auch mehr und mehr junge Menschen lassen sich zum Hospizbegleiter und zur Hospizbegleiterin schulen. „Wir wollen natürlich auch jungen kranken Menschen sowie Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen eine altersadäquate Begleitung ermöglichen und qualifizieren deshalb bereits Jugendliche ab 18 Jahren“, sagt Antje Schmidt. „Gerade in der Begleitung von gesunden Kindern und Jugendlichen von unheilbar kranken Eltern sowie für Geschwister lebensverkürzt erkrankter Kinder sind die jüngeren Begleiter und Begleiterinnen unverzichtbar geworden.“

Ambulante Hospizdienste

Magdeburg
Antje Schmidt, leitende Koordinatorin des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungszentrums Magdeburg
Telefon: 0391 60783910
E-Mail: Antje.Schmidt@malteser.org

Zerbst
Gundula Heyn, Koordinatorin des Ambulanten Hospiz- und Trauerbegleitungsdienstes Zerbst
Telefon: 03923 6129151
E-Mail: Gundula.Heyn@malteser.org 

Haldensleben
offene Sprechstunde immer mittwochs 14 bis 17 Uhr
Telefon 03904 7258263

Alle Angebote sind konfessionsunabhängig und kostenlos.