Von Gewalt keinen Krümel übrig lassen

„Von Gewalt keinen Krümel übrig lassen“ – das ist das Motto der gemeinsamen Aktion von Schäfer´s und der Anlaufstelle der Malteser für Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking in Halle. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November 2020 werden in 26 Fachgeschäften von Schäfer´s und selbstständigen Schäfer´s-Partnern in Halle ganz besondere Brötchentüten herausgegeben. Die Kunden finden darauf die Kontaktdaten der Anlaufstelle der Malteser. Mit einer Auflage von 100.000 Brötchentüten wird so gegen häusliche Gewalt und Stalking aufmerksam gemacht,  Betroffene werden dabei unterstützt, Hilfe zu finden und anzunehmen.

 Die Idee kommt aus Hamburg, wo die Aktion unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ seit über zwölf Jahren gemeinsam mit einer Bäcker-Kette organisiert wird. „Wir finden die Idee toll, denn viele kaufen fast täglich Brot oder Brötchen – Alltag in Deutschland. Traurig, aber wahr ist auch, dass in vielen Familien oder Beziehungen auch Gewalt zum Alltag geworden ist. Diese Gewalt zu thematisieren ist leider kein Alltag in Deutschland. Deswegen haben wir die Aktion mit dem Motto Von Gewalt keinen Krümel übrig lassen gemeinsam mit der Schäfer’s Brot- und Kuchenspezialitäten GmbH auf die Beine gestellt. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung ohne die wir das Thema nicht so weit streuen könnten “, erklärt Katja Müller, Mitarbeiterin der Anlaufstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking in Halle. „Durch diese Aktion möchte die Anlaufstelle einen Appell an Betroffene richten und sie ermutigen, sich Hilfe und Beratung vor Ort zu holen.“

„EDEKA unterstützt bundesweit die Initiative Stärker als Gewalt vom Bundesfamilienministerium. Im Rahmen der Kampagne Wir für Halle wollen wir hier in Halle mit unserem Backwarenvertrieb von Schäfer’s und den Maltesern gemeinsam lokal ganz klar Flagge zeigen und gemeinsam aktiv Hilfe anbieten“, betont die selbstständige EDEKA-Kauffrau Sandra Weidauer. Sie betreibt eine der teilnehmenden EDEKA-Filialen in Halle.

Tabuthema häusliche Gewalt muss in die Öffentlichkeit

Während der Corona-Pandemie gehören Supermärkte zu den meist frequentierten Orten. Einkaufen gehört zu den wenigen Tätigkeiten, die aktuell im öffentlichen Raum möglich sind. Deshalb bietet sich hier großes Potenzial, Betroffene von häuslicher Gewalt und deren Umfeld zu erreichen und so Hilfe zu ermöglichen. „Das Thema Gewalt muss aus der Tabu-Zone herauskommen und mehr in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Gewalt in der Familie und der Partnerschaft passiert täglich und muss sichtbar gemacht werden. Es sollte mehr Verständnis dafür gezeigt werden, dass das Phänomen in allen sozialen Schichten vorkommt und direkt in der Wohnung oder im Haus nebenan passieren kann. Wir brauchen mehr niedrigschwellige, unbürokratische Beratungsangebote in mehreren Sprachen. Nur so können wir betroffenen Menschen zuhören, eine Stimme geben und sie dabei unterstützen Hilfe zu finden und anzunehmen“, erklärt Katja Müller.

Die Anlaufstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking bietet Gespräche, Informationen und Unterstützung nach Gewalterfahrungen und Stalking an, arbeitet anonym, akzeptierend und wertfrei. In der Anlaufstelle stehen der Mensch und seine Rechte im Vordergrund. Das besondere Augenmerk liegt in der Arbeit mit Geflüchteten und Personen in schwierigen Lebenslagen. Außerdem bietet die Anlaufstelle eine individuelle, anonyme und kostenfreie Informationsvermittlung für Angehörige und Freunde und Freundinnen der Betroffenen an.

Kontakt: 0345 20362857 oder stop_halle@malteser.org

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EDEKA Minden-Hannover im Profil: Schäfer’s Brot- und Backwaren gehört als einer von insgesamt fünf Produktionsbetrieben zum Unternehmensverbund der EDEKA Minden eG. Aktuell zählen 566 Genossenschaftsmitglieder zur EDEKA Minden eG. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich von der niederländischen bis an die polnische Grenze, es umfasst einen Teil von Ostwestfalen-Lippe, nahezu vollständig Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Zwei Drittel der 1.488 Märkte sind in der Hand von selbstständigen EDEKA-Einzelhändlern.