Malteser helfen - bis aufs Blut

Ein junge Mann spendet Blut.
Mehrere Menschen warten, um sich für eine Blutspende anzumelden.
Blut wird aus dem Ohrläppchen abgenommen.
Ein junge Mann hält ein Klemmbrett mit Papier fest.
Ein junger Mann füllt einen Fragebogen aus.
Bei einem jungen Mann wird der Blutdruck gemessen.
Ein junger Mann isst etwas, nachdem er Blut gespendet hat.
Zwei Männer haben Essen zubereitet.

Helfen liegt Fabian Brinkmann nicht nur sprichwörtlich im Blut: Der heute 18-Jährige engagiert sich schon länger in der Katastrophenschutz-Jugend der Malteser und macht seit Dezember 2022 seinen Bundesfreiwilligendienst. Da wundert es wenig, dass er auch die von den Maltesern und dem Arbeiter-Samariter-Bund Magdeburg gemeinsam organisierte Aktion "Retten. Spenden. Helfen." unterstützt – und zum ersten Mal Blut spendet.

"Aufgeregt bin ich nicht. Die Angst vor Nadeln habe ich dank meiner Dienste schon vor längerer Zeit abgelegt", erzählt er auf dem Weg zum Bildungszentrum "Crux Alba". Das ist an diesem Tag für die Universitätsblutbank Magdeburg Außenstelle auf Zeit. 

Die Spenderliegen sind schon aufgebaut. Noch leere Blutbeutel liegen bereit. Bevor Fabian allerdings spenden darf, muss er erst einmal in die Schlange einreihen. Dass die Blutspende nahe des Arbeitsplatzes stattfindet, hat manchen veranlasst, die Spendenaktion zu unterstützen. Viele Teilnehmende haben das sogar zum ersten Mal gemacht. Doch für alle wie für Fabian gilt: Formalien sind zu klären. Persönliche Daten müssen im Computer erfasst, die Temperatur gemessen, der Hämoglobin-Wert bestimmt werden. 

Keine Blutspende ohne Aufklärungsgespräch

Dann kommt, was länger dauert als die Spende selbst: Papierkram. Doch der ist wichtig. Denn um Patienten nicht zu gefährden, die auf eine Blutspende angewiesen sind, müssen Vorerkrankungen und Risiken abgeklärt werden. Durch gleich mehrere, eng bedruckte Formulare liest sich Fabian. Macht hier ein Kreuz, trägt an anderer Stelle Informationen ein, füllt die inzwischen obligatorischen Datenschutzerklärung aus. 

Was ihn jetzt noch von der Spende trennt, ist das Arztgespräch. Vorher allerdings wird er gemeinsam mit anderen Erstspendern über den Blutspende-Prozess aufgeklärt. Unter anderem geht es um die Rolle des Hämoglobin-Wertes, welche Wirkung die Spende auf den Körper haben kann und um die Frage, ob alle heute schon mindestens einen, besser anderthalb Liter Flüssigkeit zu sich genommen und ordentlich gefrühstückt haben. Denn ist das nicht der Fall, kann eine Blutspende den Kreislauf stark belasten.

Dann darf Fabian zum Arzt. Blutdruck und Puls werden gemessen, Vorerkrankungen besprochen. Hinter verschlossenen Türen, das versteht sich von selbst. Denn Fabian, dessen Aufgabengebiet sonst die Notfallversorgung und der Schulsanitätsdienst sind, ist in diesem Moment selbst Patient. 

Ein halber Liter Blut in weniger als zwölf Minuten

Endlich bestätigt der Arzt: Fabian darf spenden. Dessen Arme werden einem prüfenden Blick unterzogen, nachdem der Erstspender es kaum zwei Schritte weit in den Entnahmeraum geschafft hat. Gute Venen erkennt der Blick der Fachfrau sofort. Zwei Minuten später sitzt Fabian entspannt auf der Liege, fachsimpelt mit einer der Mitarbeiterinnen über die Kanülengröße. Nochmal wird der Blutdruck gemessen. Sekunden später steckt die Kanüle zur Blutentnahme bereits in einer Vene seines rechten Arms. 

Dann wird dem Erstspender ein kleiner Ball in die Hand gedrückt. Den soll er immer wieder zusammendrücken, damit das Blut besser fließt. Nicht mal zwölf Minuten später hat er davon einen halben Liter weniger in seinem Körper – und ist trotzdem völlig entspannt. So wie die anderen Spender und Spenderinnen im Raum.

Eine von ihnen ist Vanessa Petschelt. Sie hat die Blutspendeaktion gemeinsam mit einem Kollegen des Arbeiter-Samariter-Bundes in Magdeburg organisiert. Anders als Fabian hat sie Erfahrung mit Blutspenden. Und das nicht nur, weil die junge Frau, die sich seit neun Jahren bei den Maltesern engagiert, schon häufiger gespendet hat. Sie ist Fachfrau, arbeitet als medizinisch-technische Laboratoriumsassitentin in der Universitätsblutbank in Magdeburg und gehört zu den Menschen, die normalerweise Blutspenden auf Verwendbarkeit untersuchen.

Als die Kanüle schon wieder entfernt ist und ein kleines Pflaster auf der Einstichstelle klebt, passiert es doch: Fabian wird etwas schwindelig. Die Mitarbeiterinnen der Blutbank sind sofort an der Liege, prüfen den Blutdruck. Fabian soll sich hinlegen und die Beine hochnehmen, bekommt noch einen Schokoriegel und etwas zu trinken, damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt. Der völlig entspannte Kommentar des Erstspenders: "Tja, passiert."

Nachdem auch das überstanden ist, heißt es Kraft tanken: Obst und Getränke stehen bereit, Brötchen, gegrillte Gemüsespieße und Grillwürste sind fertig, damit sich die Blutspender stärken können. Das haben Fabians Malteser-Kollegen von der Versorgungsgruppe des Katastrophenschutzes sichergestellt. 

Die Blutspende-Aktion hat übrigens ein Nachspiel für Fabian: In einigen Tagen bekommt er per Post seinen Blutspendeausweis. Für den 18-Jährigen wird der nicht nur eine Erinnerung sein. In Zukunft will er regelmäßig Blut spenden.

Ein Video der Spendenaktion gibt es bei Instagram.