Gute Laune im Doppelpack für den ambulanten Pflegedienst

Anfangs war es nicht ganz einfach die Zwillinge auseinanderzuhalten, vor allem hinter den Masken während er Corona-Pandemie. So ging es auch dem gemeinsamen Lieblingspatienten, der aber schnell die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Schwestern, aber auch die Ähnlichkeiten kennenlernte: gute Laune und immer ein Lächeln! „Der Mann leidet unter starken Depressionen. Aber immer wenn eine von uns ihn besucht, strahlt er und sagt, dass er wieder Lust bekommt, etwas aus seinem Leben zu machen“, erzählt Cecilia. Neben den medizinischen und pflegerischen Einblicken sind das wertvolle Facetten eines Freiwilligendienstes in der ambulanten Pflege.

Erfahrungen fürs Leben

Cecilia beginnt Mitte März 2020 ihr freiwilliges soziales Jahr (FSJ) im ambulanten Pflegedienst, nachdem sie die Hilfsorganisation bereits in der Schule vorstellte und nun eine Praxisstelle für ihr Fachabitur sucht. Jessica begann parallel zu ihrer Zwillingschwester woanders auch ein FSJ, war aber unzufrieden. Da Cecilia vom herzlichen Team und dem Aufgabenspektrum schwärmt, wechselt Jessica im November 2020 in den Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei den Maltesern. „Die Entscheidung war absolut richtig. Wir haben hier beide die einmalige Chance Erfahrungen fürs Leben zu sammeln. Wir lernen so viele verschiedene Menschen, Lebenssituationen und Verhaltensweisen kennen. Dabei sind sicherlich nicht alle Momente schön, aber notwendig, um daran zu wachsen. Genau das gibt meinem Freiwilligendienst einen Sinn“, erzählt die 20-jährige Jessica.

Die Malteser unterstützen die beiden 20-Jährigen und bilden sie parallel als anerkannte Pflegeassistentinnen aus. Das gibt ihnen die Möglichkeit während des Jahres auch selbstständig Betreuungsaufgaben, Grundpflege, Einkäufe oder Pflegeassistenzen zu übernehmen.

Den Alltag älterer Menschen kennenlernen

Der Freiwilligendienst hat beide verändert, sie selbstständiger und offener gemacht, ihren Blick für die Sorgen und Bedürfnisse der älteren Generation geschärft. Es ist ein Verantwortungsgefühl gewachsen, älteren Menschen auch im privaten Alltag zu helfen. „Viel mehr junge Menschen sollten in die Pflege schnuppern, damit sie begreifen, wie das Leben im Alter ist und verständnisvoller reagieren, wenn mal etwas länger dauert“, sagt Jessica. Cecilia fügt hinzu: „Ich schätze die eigene Zeit mit meinen Großeltern nun auch anders, versuche sie öfter anzurufen oder zu besuchen. Ich weiß nicht, wie lange sie uns noch erhalten und gesund bleiben, auch das hat mir das FSJ vor Augen geführt.“

Und auch die Malteser profitieren. „Wir sind glücklich über die Hilfe, Offenheit und unkomplizierte frohe Natur der Beiden. Da entwickeln wir uns auch weiter als ambulanter Pflegedienst und lernen von den jungen Frauen. Sie bereichern uns wirklich“, bescheinigt Doreen Bader, Pflegedienstleiterin.

Vorbereitung für Beruf, Studium oder Ausbildung

Cecilia bleibt den Maltesern erhalten. Sie beginnt im April ein duales Studium in Sozialer Arbeit und wird in ihren Praxisphasen das Malteser Bildungszentrum „Crux Alba“ in Magdeburg bei der Erste Hilfe Ausbildung unterstützen. Auch ihre Schwester Jessica will nach dem BFD im September Soziale Arbeit studieren. „Die Zeit in der Pflege hat mir gezeigt, wie facettenreich und wertschätzend die Arbeit mit Menschen ist.“ Wer sich für einen Freiwilligendienst, ein Praktikum oder eine Ausbildung interessiert, kann sich bei Doreen Bader unter 0391 6093123 oder Doreen.Bader@malteser.org melden. Einen Freiwilligendienst in der Pflege können die Zwillinge in jedem Fall weiterempfehlen: „Wenn man sich darauf einlässt, wird es ein Traumjahr“, so Cecilia.