Gemeinsam nicht einsam

Die Malteser wollen Räume für Begegnung und Geselligkeit im ländlichen Raum schaffen.
Daniela Schmidt koordiniert das Projekt „Miteinander-Füreinander“.
Ehrenamtliche Malteser schenken älteren Menschen Zeit.

Die Menschen in Deutschland werden immer älter – und leben immer häufiger allein. Damit steigt auch die Zahl der im Alter von Einsamkeit betroffenen Menschen. Vor allem bei Älteren über 80 Jahren besteht ein deutlich höheres Risiko einer sozialen Isolation, insbesondere wenn Schicksalsschläge, Erkrankungen, Einschränkungen der Mobilität, Altersarmut oder ein Migrationshintergrund hinzukommen. Weil sich die Zahl der 80- bis 90-Jährigen bis zum Jahr 2050 den Prognosen zufolge mehr als verdoppeln wird, verstärkt sich dieser Trend weiter.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt nun die Malteser mit ihrem Projekt „Miteinander-Füreinander – Kontakt und Gemeinschaft im Alter“. Das Projekt läuft bis zum Jahr 2024 und wird mit insgesamt sieben Millionen Euro gefördert. Damit sollen vorrangig der Aufbau neuer Zugangswege zu älteren und hochaltrigen Menschen sowie der Ausbau von ehrenamtlichen Begleitungsangeboten und Seniorentreffs finanziert werden. „Ein wesentliches Ziel des Projektes ist, neue Zugangswege zu Seniorinnen und Senioren zu finden, aktiv in der Prävention von Einsamkeit zu arbeiten und vor allem das Thema der Einsamkeit und Altersarmut zu enttabuisieren“, erklärt Daniela Schmidt, Projektmitarbeiterin bei den Maltesern in Sachsen-Anhalt.

Seniorenbefragung soll Bedarfe und Bedürfnisse älterer Menschen aufdecken

Der Malteser Hilfsdienst möchten diese ehrenamtlichen Angebote an fünf Malteser-Standorten bis Juni 2023 aufbauen und umsetzen. Dazu gehören Zerbst, Weißenfels/Naumburg, Köthen, Haldensleben/Oschersleben und Ballenstedt/Harzgerode. „Im Burgenlandkreis stehen wir bereits in den Startlöchern. Hier führen wir eine Seniorenbefragung mit dem Landkreis in den Seniorenbüros, in den Kirchengemeinden und bei den Wohnungsgenossenschaften durch, um herauszufinden, welche Angebote sich die Seniorinnen und Senioren wünschen, um der Einsamkeit entgegenzuwirken“, sagt Daniela Schmidt. Resultierend daraus werden dann konkrete Angebote zur Steigerung der Mobilität in Alltag und Freizeit und Angebote zur persönlichen Begleitung entwickelt. „Insgesamt möchten wir überall auch neue Treffpunkte zur Förderung der Gemeinschaft und Geselligkeit schaffen. Ein Anliegen ist mir persönlich, generationenübergreifende Begegnungen zu ermöglichen, denn jeder Mensch, egal, ob jung oder alt, ob arm oder reich, kann irgendeine Sache besonders gut“, ergänzt Daniela Schmidt.

Darüber hinaus werden die Malteser in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden neue Angebote schaffen, um den betroffenen Seniorinnen und Senioren Kontakt- und Begleitungsmöglichkeiten vorzustellen, und die Vernetzung mit den Angeboten anderer Hilfsorganisationen und Initiativen voran zu treiben.

Engagierte Ehrenamtliche für Arbeit mit älteren Menschen gesucht

Interessierte können von Beginn an am Projekt und der Entwicklung von Angeboten mitwirken und so kreativ auf die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren eingehen.

Die Malteser suchen an allen Standorten Ehrenamtliche, die Verantwortung übernehmen möchten, einen ehrenamtlichen Dienst für Seniorinnen und Senioren zu leiten und vor Ort das Projekt ehrenamtlich zu unterstützen. „Eigentlich braucht es nicht viel Zeit. Jeder der circa zwei bis drei Stunden im Monat Zeit hat, kann uns unterstützen“, weiß Daniela Schmidt. Interessierte können sich telefonisch unter 0391 63 10 98 48 oder 03443 3364548 sowie per E-Mail an Miteinander-Fuereinander-Sachsen-Anhalt@malteser.org melden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.malteser.de/miteinander-fuereinander