43 Mal um die Erde oder zweimal zum Mond und zurück um Leben zu retten

Das Team der Rettungswache in Oschersleben freute sich über die Gratulanten zum 10-jährigen Bestehen, auch wenn derzeit nicht gefeiert werden kann.

65.800 Einsätze und 1.743.390 gefahrene Kilometer sind die Bilanz aus 10 Jahren Malteser Rettungsdienst im Landkreis Börde. Beeindruckende Zahlen, hinter denen sich viele schöne Erinnerungen, aber auch herausfordernde Einsätze verbergen.  

Genau vor 10 Jahren vergab der Landkreis Börde nach erfolgreicher Ausschreibung den Auftrag der Notfallvorsore an den Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes. Norman Pankow ist damals als Rettungsassistent von Anfang an dabei und erinnert sich: „Bei meinem ersten Dienst bei den Maltesern war ich auf dem Notarzteinsatzfahrzeug eingesetzt, der erste Einsatz war kurz nach Dienstübernahme. Einige Kollegen kannte ich schon, ansonsten waren es für mich viele neue und sehr hochmotivierte Kollegen.“ Danach absolviert der 49-Jährige Ausbildungen zum Lehrrettungsassistenten, zum Dozenten und Leiter im Rettungsdienst. Er wird stellvertretender Rettungswachenleiter, komplettiert 2016 seine Ausbildung zum Praxisanleiter und Notfallsanitäter und übernimmt 2018 die Stelle des Rettungswachenleiters. „Es hat sich viel verändert in den letzten Jahren. Die Vorhaltezeiten der Rettungsmittel haben sich erhöht, wodurch mehr Fahrzeuge beschafft und weitere Kollegen eingestellt wurden. Auch die technische Ausstattung der Fahrzeuge erleichtert zunehmend den körperlich sehr anspruchsvollen Beruf“, weiß Norman Pankow.

Malteser betreiben Rettungswachen in Völpke, Krottorf und Oschersleben

Derzeit sind die Malteser in den Rettungswachen Völpke, Krottorf und Oschersleben mit 53 Mitarbeitenden, vier Rettungswagen, einem Krankentransportwagen und einem Notarzteinsatzwagen im südlichen Landkreis Börde unterwegs. „Unsere Aufgabe ist es, zu jeder Tag- und Nachtzeit innerhalb von elf Minuten an jedem Ort unseres Einzugsbereiches zu sein, den Patienten optimal mit bestem Wissen und Stand der Technik medizinisch zu versorgen, dabei weitere Schäden abzuwenden, das Leben zu erhalten und beruhigend einwirken, bis zur Übergabe an einen Arzt. Es gibt aber auch Einsätze, wo wir Trost spenden, die Toilettenbrille festschrauben, den Rollator in die Wohnung tragen oder einfach mal die Hand halten“, berichtet Norman Pankow, Rettungswachenleiter in Oschersleben. Dabei sind die Einsätze nicht, wie vermeintlich angenommen meist Unfälle, sondern mehrheitlich akute Erkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Der Einsatzalltag ist vielfältig, es ist immer etwas los. Im letzten Jahr kamen dann auch vermehrt Patienten mit Covid-19-Symptomen und positiver Testung hinzu, was seitdem erschwerte Arbeitsbedingungen unter Vollschutz bedeutet.

Zusammenarbeit mit Landkreis, Gemeinde Oschersleben und Helios Bördeklinik

Nachdem Landrat Martin Stichnoth kurzfristig absagen musste, kamen dennoch ein paar Gratulanten zum „Geburtstag“ in die Rettungswache Oschersleben. Corinna Sladky, Leiterin des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen, sowie Frank Schulze, Sachgebietsleiter Rettungsdienst, übermittelten auch im Namen des Landrates die besten Glückwünsche und bedankten sich für die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Bördekreis.

„Wann immer sie gebraucht werden, die Malteser sind da. Und das am 2. Februar 2021 genau schon 10 Jahre rund um die Uhr mit den Rettungswachen in Oschersleben, Völpke und Krottdorf im ~südlichen~ Landkreis Börde. So hart wie der Job ist, Menschen in Not zu helfen ist eine der wertvollsten und wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft. Helfen aus Nächstenliebe, das sind die Malteser. In 10 Jahren wurden bei 65.800 Einsätzen über 1.740.000 Straßenkilometer zurückgelegt. Sehr beeindruckend. Und ich unterstreiche an dieser Stelle deutlich, auch in schwierigen Zeiten wie in der aktuellen Corona-Lage ist das eingesetzte Personal nicht nur fachlich versiert und gut ausgebildet, sondern auch hoch motiviert. Dafür übermittle ich Ihnen im Namen meiner Mitarbeiter und der vielen „geretteten“ Menschen in unserem Landkreis meinen herzlichen Dank. Verbunden mit einem herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum 10 Jahre Rettungsdienst in Landkreis Börde freue ich mich auf eine weitere Dekade unserer erfolgreichen Zusammenarbeit.“ Landrat Martin Stichnoth

Glückwünsche und Dank für die Lebensretter im Landkreis Börde

Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer übergab ein kleines Dankeschön in Form eines Gutscheins an die Mitarbeitenden für eine Pausenstärkung am Geburtstag. „Auch ich möchte mich bei den Maltesern für die angenehme Zusammenarbeit, den fachlichen Austausch mit der Verwaltung und den Oscherslebener Feuerwehren sowie und den stets kurzen Draht zueinander bedanken. Wir halten an der Zusammenarbeit fest und wollen die Notfallversorgung in und um Oschersleben auch zukünftig gemeinsam weiterentwickeln“, erklärt Benjamin Kanngießer.

Auch die Zusammenarbeit mit der Helios Bördeklinik hebt Norman Pankow lobend hervor. „Besonders ist allerdings auch der Zusammenhalt unter den Kollegen, den ich seit 10 Jahren hier erlebe. In der Notfallrettung arbeitet niemand nur um Geld zu verdienen. Leben retten ist eine Herzensangelegenheit, die man bei allen Maltesern spürt“, erzählt Norman Pankow. Gefeiert werden kann aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie erst einmal nicht. Aber das wird nachgeholt, verrät Norman Pankow: „Sobald die Corona-Vorschriften es zulassen, wird es eine Feier geben, welche wir als ‚legendäre‘ Gartenparty umsetzen.“

Aufgaben und Anforderungen an den Rettungsdienst werden zukünftig steigen

Für die nächsten 10 Jahre sieht Norman Pankow viel Arbeit, aber auch Potenzial: „Die Einsatzzahlen werden zunehmen, es werden neue Rettungswachen entstehen und weitere Fahrzeuge installiert, die Anzahl der Kollegen wird weiter steigen. Auch die medizinischen Anforderungen werden immer komplexer und somit die Verantwortung der Notfallsanitäter immer größer.“

Wir danken auch im Namen der Geschäftsführung allen Maltesern vor Ort, dem Landkreis, dem Oscherslebener Bürgermeister sowie weiteren Partnern und Verantwortlichen für die Zusammenarbeit, das Vertrauen und den engagierten Einsatz für und mit den Menschen, „…weil Nähe zählt.“

 

Bei inhaltlichen Fragen:

Tobias Niemann
Leiter Rettungsdienst und Notfallvorsorge Sachsen-Anhalt
Malteser Hilfsdienst gGmbH
Telefon +49 (0) 391 6093 139
Tobias.Niemann@malteser.org